Angeln ist schön. Es macht Spaß und Freude! Und natürlich verliert man nie das Ziel aus den Augen, einen Fisch zu fangen. Das ist ein wesentlicher Punkt, warum man Angeln geht.
Aber Angeln ist mehr. Wenn man nach getaner Arbeit, nur um Ruhe zu haben, aus Langeweile, als Wochenendvertreib oder einfach nur so zum Angeln raus fährt, ist es wieder da: Das Prickeln auf der Haut vor lauter Vorfreude, der Puls steigt, ein Lächeln huscht einem übers Gesicht, und auch das Packen der tausend Angelsachen geht doppelt so schnell und macht sogar Spaß (im Gegensatz zum Einpacken und Wegräumen nach der Rückkehr)! Dass das alles nur wegen der Hoffnung auf einen oder mehrere Fische geschieht; wohl kaum. Es ist das ganze "Erlebnis Angeln" mit allem Drumherum.
Der Eine geht Angeln, um seine Ruhe zu haben und niemanden und nichts anderes zu sehen und zu hören. Der Andere zieht mit einem oder mehreren Kumpels ans Angelgewässer, um unter sich zu sein und genießt seinen Freiraum, ohne häuslichen Anhang durch die Prärie streifen zu können. Und wieder für einen Anderen gibt es nichts schöneres, als zusammen mit Partnerin und Kindern gemeinsam ein paar schöne Stunden am Wasser zu erleben. Jeder Mensch ist anders, auch Angler! So zieht erst mal jeder mit denjenigen dorthin los, wo und mit wem er sich am glücklichsten und wohlsten am Wasser fühlt. Und je nach Lust und Laune startet er seinen nächsten Angelausflug auch anders, dann vielleicht einmal mit einem guten Freund.
Es ist so herrlich, Angeln gehen zu dürfen! Was erwartet einen denn am Wasser? Immer weiß man das nicht, es geschehen unvorhergesehene Dinge, das ist das Salz in der Suppe. Aber auch, wenn der Tag geruhsam vor sich hin trottet und kein Fisch beißt: Nach einer Stunde am Wasser hat man völlig abgeschaltet, denkt an keinen Job mehr, irgendwelchen Ärger oder andere Probleme und ist losgelöst von vielem. Nach ein paar Stunden Angeln ist man glücklich, zufrieden und erholt wie nach ein paar Tagen Kurzurlaub! Hat man seine Sachen am Wasser ausgepackt, die Ruten ausgeworfen und ist zur Ruhe gekommen, umfängt einen sogleich eine andere Welt: Vögel zwitschern, der Eisvogel huscht wie ein
Smaragd dicht über die Wasseroberfläche ins nächste Gebüsch, Grillen fiepen, Ameisen krabbeln durch die Sandalen, der Wind rauscht in den Gräsern und Blättern, und auf dem Wasser kräuseln sich kleine Wellen. Ab und zu ist auf der Wasseroberfläche sogar ein Ring zu sehen. Himmlisch, diese Ruhe! Über mir fliegt ein Fischreiher, nebenan auf der Wiese watscheln 2 Enten und ein Schwan, im Hintergrund summt die Autobahn und ... halt! War da nicht was? War da nicht ein kleiner Zupfer an der Pose zu sehen?
Sofort steigt der Adrenalinspiegel, man ist gespannt bis in die Haarspitzen. Da, tatsächlich! Jetzt beginnt die Pose langsam zu tanzen, nun wandert sie zur Seite weg! Zack, jetzt taucht sie mit einem Ruck unter! Wir sind gespannt wie ein Flitzebogen, unser Leben hängt an einer 25er Angelschnur. Hoffentlich ist das der große Karpfen, den ich letztes Mal hier gesehen habe! Wird die Schnur halten? Anschlag, Widerstand, Juchhuuuuu! Naja, der Widerstand ist eher mäßig, aber da hängt trotzdem was dran ... . Oh, ein Rotauge! Na, das war zwar nicht der dicke Karpfen, aber spannend war der Fang trotzdem ganz ordentlich! So, jetzt tut sich erstmal nichts mehr. Langsam wird es dunkel, die Eule kommt wie jeden Abend aus ihrer Deckung am Waldrand geflogen und geht auf Jagd. Über meinen Kopf fliegen flink kleine Fledermäuse auf der Jagd nach Mücken.
Aber auch da, wo weniger Natur pur ist, geschieht so einiges: Im Stahlhafen an der Spundwand schwimmt jetzt der Bisam vorbei, eine kleine Maus hüpft hinter meine Angeltasche.
Angeln ist Alles! Von piesackenden Quälgeistern über Platzregen und sengender Sahara-Sonne bis hin zu amüsanten oder aufregenden Abenteuern ist manchmal alles dabei, bloß kein Fisch. Und an Tagen, wo gar nichts beißt, genießen wir die Ruhe und den Frieden am Angelplatz, denn man weiß: Beim nächsten Angeltag beißt er doch wieder, der fette Karpfen, oder steigt sie, die seit Tagen in ihrem Gumpen entdeckte Forelle, oder hängt er am Gummifisch, der beim Rauben schon so oft beobachtete Hecht.
Jedem ist dann gegönnt, das Glück zu haben, jetzt mal wieder einen großen Fisch oder auch einmal viele Fische zu fangen und nach all den geruhsamen Tagen so richtig seinen anglerischen Erfolg auszukosten. Es gibt genügend Gründe, sich für das Angeln und die Natur zu begeistern und immer wieder aufs Neue mit der Rute ans Wasser zu gehen, auch wenn der Fangerfolg nicht von vornherein ausgemachte Sache ist. Erfreuen wir uns am Fischen, den Erlebnissen in der Natur oder auch in der Stadt und den manchmal spannenden Geschichten dabei!
Schöne Anglerwelt, was willst du mehr?
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